Gefangen im Blick der anderen

© Rowohlt Verlag

Ein Mann beschließt zu sterben und lebt nach seinem vermeintlichen Selbstmord doch weiter. Geisterhaft und aus der Distanz beobachtet der Erzähler in Nabokovs frühem Meisterwerk Der Späher eine bunte Gesellschaft russischer Emigranten im Berlin der Zwischenkriegszeit. Doch rasch erweisen sich alle scheinbaren Gewissenheiten dieses Romans beim Lesen als falsch.

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Ein rastloser Traumjäger

© Suhrkamp Verlag

Ein Bildungsroman en miniature: Maylis de Kerangals Porträt eines jungen Kochs führt die Lesenden in die ebenso faszinierende wie fordernde Welt der Restaurantküchen. In sinnlich-präziser Sprache wird aus dem Leben des jungen Mauro erzählt, der seinen Traum von einer Karriere als Koch der stets unerbittlichen Wirklichkeit abringen muss.

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Vier Maximalist Novels über den Zweiten Weltkrieg

Das zerstörte Rotterdam 1945. (Foto: Public Domain)

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Scham und Schweigen

© Suhrkamp Verlag

Der Autor und Psychanalytiker Philippe Grimbert erzählt in Ein Geheimnis seine Familiengeschichte, die von Scham, Verdrängung und einer verhängnisvolle Liebe während und nach der Shoa handelt. So berührend und wichtig das Thema auch ist, letztlich bleibt nach der Lektüre ein gewisses Unbehagen zurück.

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Das dreißigste Jahr

© Paul Zsolnay Verlag

Gianfranco Calligarichs fast fünfzig Jahre alter Roman Der letzte Sommer in der Stadt ist plötzlich ein weltweiter Bestseller geworden. Erzählt wird aus dem Leben des jungen Leo Garazza, der von Mailand nach Rom zieht und dort auf der Suche nach Glück und Liebe durchs Leben taumelt. Warum fasziniert der Roman heute so viele Lesende?

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Sterben und Weiterleben

© Suhrkamp Verlag

Wenn sich Literatur mit kontroversen Gegenwartsdiskursen auseinandersetzt, erschlägt der Inhalt oft die Form. Aber es gibt wohltuende Ausnahmen: Die Französin Maylis de Kerangal hat einen Roman geschrieben, der auf kunstvolle Weise ein heikles Thema unserer Gegenwart verhandelt. Die Lebenden reparieren erzählt multiperspektivisch und in klassizistisch geschliffener Prosa von den Umständen der modernen Transplantationsmedizin.

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Ein farbenblindes Chamäleon

© Rowohlt Verlag

Vladimir Nabokovs erster Roman in englischer Sprache entsteht im Winter 1938/39 unter bedrückenden Bedingungen kurz vor der Flucht des Schriftstellers aus Frankreich. Das wahre Leben des Sebastian Knight, zugleich fiktive Künstlerbiographie und Detektivgeschichte, ist verrätselt, spielerisch-elegant und tiefgründig. „Ein farbenblindes Chamäleon“ weiterlesen

Biographie im Romankostüm

© Hanser Verlag

Nach seinem Buch über Henry James hat der Ire Colm Tóibín erneut einen biographischen Roman über einen Großschriftsteller der Moderne vorgelegt. Routiniert werden entscheidende Episoden aus dem Leben Thomas Manns erzählt, doch als literarisches Kunstwerk überzeugt Der Zauberer nicht.

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Du wirst meiner Liebe nicht entgehen

© Diaphanes Verlag 

Anna Kavans Eis ist ein postmoderner Klassiker der englischen Literatur, der nun endlich auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Vor dem Hintergrund einer gefrierenden Welt wird hier das männliche Streben nach Dominanz und Unterwerfung der Frau dekonstruiert, das sich nur zum Schein als romantische Liebessehnsucht tarnt.
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Overcoming Dostoevsky

© Rowohlt Verlag

Keinen anderen Schriftsteller konnte Vladimir Nabokov so wenig ausstehen wie Fjodor Dostojewskij. Und doch hatte er den Ehrgeiz, den ungeliebten älteren Kollegen auf dessen eigenem Terrain zu schlagen. Nabokovs früher Berlin-Roman Verzweiflung erzählt die Geschichte eines Mörders, der ganz ähnlich wie Raskolnikov in Verbrechen und Strafe allmählich an seinem eigenen Wahn zugrunde geht.

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